RIN IN DE KARTOFFELE, RAUS AUS DE KARTOFFELE

 

Wo Freundschaften wachsen,

Die zwei Kriege überdauern,

Wo Feldblumen wachsen -

Am Wegrand, ohne Mauern.

 

Wo Freunde trotz Leiden

Fest sich die Hände halten,

Und böse Worte meiden,

Um gute zu erhalten.

 

In der Bretagne: unsere Nachbarin –

Sie ist es nur drei Wochen im Jahr –

Aber es ist herrlich, komm‘ ich dorthin,

Ein Ferientraum ist’s, herrlich und klar.

 

Wir sprechen Französisch –

Sie kann auf Deutsch nur zwei Worte.

Ihr Mann war im Krieg –

Ist gestorben – und ging wieder fort.

 

„Kartoffeln“ – das kann sie noch sagen,

Denn die gab es oft zu essen.

Doch alle schlimmen Klagen,

Die hat sie wohl vergessen.

 

Ihr Mann sagte, es sei „prima“,

Er sei zurückgekommen –

Und heute zeigt das gute Klima:

Auch uns’re Ferien sind ein Nach-Hause-Kommen.

 

Heute, mit 93 Jahren –

Wie die Zeit vergeht-

 „Rin in de Kartoffele, raus aus de Kartoffele“,

Denn trotz zweier Weltkriege

Bleibt unsere Freundschaft bestehen.